Interview mit Frau Hurtig-Scharf

Fächer: Musik und evangelische Religion

Ein Beitrag von Jannik Lüsing (7b)

 

Jannik:

Hallo Frau Hurtig-Scharf, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview mit mir nehmen. Sie unterrichten an unserer Schule die Fächer Musik und evangelische Religion  und leiten auch die Chöre. Ich möchte gerne etwas mehr über Sie erfahren und habe dazu einige Fragen an Sie:

Wie sind Sie zum Lehrerberuf gekommen? War das schon als Kind Ihr Traumberuf?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Ich glaube, das kam in der Abi-Zeit. Ich habe in der Schule schon immer ganz viel Musik gemacht und mein damaliger Musiklehrer hat mich in der 11. oder 12. Klasse zu einem Chorleitungs-Workshop geschickt, „Musikmentoren“ heißt das. Dort habe ich ganz viele Leute kennengelernt, die das auch mochten, was ich mag, und da kam dann die Idee, Musiklehrerin zu werden. Und dann habe ich angefangen ganz fleißig zu üben, um mich für die Aufnahmeprüfung vorzubereiten.

Als Kind wollte ich abwechselnd Bademeisterin und Försterin werden.

 

Jannik:

Sie unterrichten die Fächer Musik und evangelische Religion. Warum haben Sie sich für diese Fächer entschieden?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Musik stand ja schon vorher fest. Das war klar, dass ich irgendetwas mit Musik machen möchte.

Und evangelische Religion…, ich habe eigentlich erst Musik und Latein studiert, habe dann aber nach einem Semester festgestellt, dass Latein doch nicht so ideal für mich ist. Ich wollte dann irgendetwas unterrichten, bei dem man die Möglichkeit hat, ganz weit zu denken. Also weiter als über die Wirtschaft, die wir hier gerade haben, also etwas, bei dem man sich Gedanken über ethische Fragen machen kann und bei dem man vielleicht auch bei den Schülerinnen und Schülern irgendetwas anstoßen kann. Etwas, bei dem man sich vielleicht über den Tellerrand hinaus über die eigenen Einstellungen zum Leben Gedanken machen kann.

 

Jannik:

Für welches Fach interessieren Sie sich, obwohl Sie es nicht unterrichten?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Bio mochte ich richtig gerne, das musste ich aber leider abwählen, weil ich Chemie als Leistungskurs gemacht habe und dann passte das nicht in mein Sprachprofil hinein.

Und Geo fand ich auch immer toll.  

Die beiden Fächer fallen mir gerade spontan ein.

 

Jannik:

Waren Sie selbst eine gute Schülerin?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Ja doch, eigentlich schon. Bis zur 10. Klasse auf jeden Fall, da hatte ich eigentlich immer ein Einser-Zeugnis. In der Oberstufe habe ich dann irgendwann festgestellt, was ich als Berufsziel habe und deshalb habe ich mich dann mehr auf die Aufnahmeprüfung konzentriert als z. B. auf meinen Chemie-LK  -  der ist dann so ein bisschen herausgefallen. Aber ich habe immer noch einen Abi-Schnitt von 2,1.

 

Jannik:

Was würden Sie an unserer Schule verändern, wenn Sie dürften?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Oh, wir sind ja schon dabei, es tut sich ja gerade total viel.

Ich möchte es gemütlicher machen. Ich möchte Räume schaffen für die Schülerschaft und auch für die Kolleginnen und Kollegen, dass man sich mal ein bisschen zurückziehen kann. Wir haben unser Schulmotto „Miteinander leben und lernen“ und dieses „leben“ soll auch Platz haben. Deshalb freue ich mich total, dass die Fußböden kommen und dass der Schulhof schöner wird.

Ich verändere tatsächlich auch gerade etwas. Ich mache so eine Art „safespace“, also einen Rückzugsraum. Wir haben ja oben in Raum 200 einen Besprechungsraum, der aber gerade eine Rumpelkammer ist. Da sind jetzt Pläne fertig und ich warte darauf, dass die Finanzierung bewilligt wird. Dann baue ich das mit ein paar Schülerinnen und Schülern um. Da kommt ein Sofa hin, ein Sessel und ein schöner Tisch, damit man sich mal zurückziehen kann, wenn es einem mal nicht so gut geht.

 

Jannik:

Was würden Sie nicht retten, wenn die Schule brennt?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Lacht...

Das alte Schlagzeug vielleicht...

Dann würde die Versicherung einfach ein Neues bezahlen, das wäre ganz nett.

 

Jannik:

Was war die lustigste Ausrede, die Sie von einem Schüler oder einer Schülerin für nicht gemachte Hausaufgaben gehört haben?

 

Frau Hurtig-Scharf:

„Mein Bruder hat's zerrissen“. Diese Ausrede kam schon mehrfach. Und der Klassiker Hund natürlich. Der Hund frisst auch häufig Hausaufgaben, das ist ganz spannend.

 

Jannik:

Ihr Mann, Herr Scharf, ist ja auch Musiklehrer an unserer Schule. Haben Sie sich während des Studiums kennengelernt?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Kurz davor. Er hat schon studiert und ich habe mir die Uni angeguckt. Etwa ein halbes Jahr vor meinem Studium haben wir uns dann auf einer Musikerparty kennengelernt.

 

Jannik:

Welche Musikinstrumente können Sie selbst spielen und wie viele Instrumente haben Sie zu Hause?

 

Frau Hurtig-Scharf:

„Spielen können“, das ist ja immer so eine Sache..., also Gesang ist mein Hauptinstrument.

Im Studium hatte ich Klavier und Horn. Die C-Dur-Tonleiter auf dem Saxophon und ein paar Griffe auf der Gitarre bekomme ich hin und Bass – also alles so in Ansätzen. Posaune spiele ich ja in der Bigband und ein paar Töne auf der Trompete würde ich auch schaffen. Und mit der Blockflöte hat alles angefangen. Streichinstrumente kann ich nicht, das funktioniert nicht.

Zu Hause haben wir die Posaune und Trompete von meinem Papa, das Saxophon, Klavier, Horn, Akkordeon... Herr Scharf hat ja Akkordeon studiert, davon haben wir zwei. Ein ganz kleines - es gibt ein Foto von einem winzigen Akkordeon und einem winzigen Herrn Scharf...

Ich würde sagen, so um und bei 10 Instrumente dürften wir zu Hause haben.

 

Jannik:

Über welches Geschenk Ihres Mannes haben Sie sich am meisten gefreut?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Oh, das ist schwierig...  

Ich glaube über Konzertkarten. Da ist es gar nicht so wichtig, welches Konzert genau, es gab häufiger mal Konzertkarten als Geschenk. Aber das Tolle ist, wenn man irgendwie etwas zusammen machen kann und dann besondere Orte besucht und besondere Künstler hören kann.

 

Jannik:

Wer kocht bei Ihnen, Sie oder Herr Scharf?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Lacht…

Beide, ich veranstalte Chaos in der Küche, er räumt auf...

Herr Scharf kocht ein wenig strukturierter als ich, ich mantsche zusammen. Aber beides schmeckt einigermaßen gut, würde ich sagen.

 

Jannik:

Was für ein Muster würden Sie sich auf einem Hemd von Herrn Scharf wünschen?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Muster? Du meinst, weil er immer so gemusterte Hemden trägt?

Etwas Buntes vielleicht..., etwas Lustiges…, aaaaah, mir fällt gerade etwas ein … es gibt so ein Grinch-Hemd, das wäre witzig, mit vielen kleinen Grinches darauf.

Wobei er das vielleicht dann nicht die ganze Zeit anziehen würde...

 

Jannik:

Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Was ist Freizeit???  Sport mache ich gerne und wir haben einen Hund, Milo, mit dem laufe ich total gerne, der nimmt ganz schön viel Zeit in Anspruch. Und dann treffe ich mich noch gerne mit der Familie und mit Freunden. Und dann ist meine Freizeit auch schon zu Ende.

Also kurz gesagt: Sport, Hund, Familie, Freunde. Ach so... und ich lerne gerade Französisch. Und ich tanze. Okay, doch mehr Freizeit...

 

Jannik:

Ist es richtig, dass Ihr Hund unser Schulhund werden könnte?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Ja, tatsächlich. Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Momentan ist er ab und an Probenhund. Er kommt manchmal nachmittags mit in die Schule und schläft dann unter dem Klavier und neben den Klarinetten. Er liebt Lautstärke witzigerweise.

Er braucht aber noch ein bisschen. Er ist jetzt knapp 1 ½  Jahre alt und noch ein bisschen zu wild für die Schule. Er findet alles noch ganz aufregend, aber er wird kommen. Wir sind da ganz guter Dinge.

Er ist ein etwas zu groß geratener Pudel. Normalerweise werden Pudel etwa 45 – 60 cm groß, er ist 70 cm groß geworden und ich hoffe, er hört jetzt auf zu wachsen. Aber er mag es in der Schule. Er mag Menschen und freut sich immer, gestreichelt zu werden.

 

Jannik:

Wie sieht ein perfekter Urlaubstag bei Ihnen aus?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Entspannt! Ich schlafe ganz gerne aus … so bis 10:00 Uhr, dann kann man gut einen Kaffee am Bett trinken. Und vielleicht zufällig ein Ferienhäuschen mit Blick auf's Meer haben.

Dann würde ich mit Herrn Scharf und dem Hund ein bisschen die Gegend erkunden.

Meer wäre schön, Natur, ein bisschen draußen sein und dann einen ruhigen Abend haben. Ruhe ist das zentrale Thema bei dem perfekten Urlaubstag.

 

Jannik:

Was würden Sie mit 1.000.000 Euro machen?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Überlegt ...

Da gibt es so viele gute Dinge ... Ich würde meiner Mama ein bisschen abgeben, damit sie ganz entspannt alt werden kann. In meiner Heimat gibt es ein Hospiz, dem würde ich gerne etwas davon geben, und dann gibt es noch das großartige Projekt „Musiker ohne Grenzen“.

Also auf jeden Fall einen Teil spenden. Dann klug anlegen, damit es mehr wird und ein bisschen in ein schönes Häuschen investieren.

 

Jannik:

Wenn Sie einen Allwissenden treffen, der Ihnen genau eine Frage beantwortet, welche Frage würden Sie stellen?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Oh Gott Jannik ...  

Wahrscheinlich so etwas wie: „Was passiert, wenn wir sterben? Gibt es so etwas wie den Himmel?“ In diese Richtung würde ich fragen.

 

Jannik:

Jetzt noch ein paar entweder / oder Fragen:

Kaffee oder Tee?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Tee

 

Jannik:

Chips oder Schokolade?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Schokolade

 

Jannik:

Heavy Metal oder Klassik?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Huuuuuh... ganz schwierig ….. tagesabhängig

 

Jannik:

Nutella mit oder ohne Butter?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Ohne

 

Jannik:

Chaotisch oder ordentlich?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Immer ordentlicher..., ja, ich sage ordentlich…

Herr Scharf würde etwas anderes über mich sagen…

 

Jannik:

WhatsApp schreiben oder Sprachnachricht?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Schreiben

 

Jannik:

Gourmet oder Fastfood?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Ähhh... Gourmet?

 

Jannik:

Welches ist ihr Lieblingswitz?

 

Frau Hurtig-Scharf:

Oh Gott, ich kann mir keine Witze merken, warte … den einzigen, den ich kann, ist … warte… ja siehst du, schon vorbei…  

„Rollt ein Ball um die Ecke und fällt um...“  ... so, WOW !!!

 

Jannik:

Beschreiben Sie sich doch zum Schluss noch einmal mit drei Worten.

 

Frau Hurtig-Scharf:

Begeisterungsfähig, aktive Zuhörerin …. das wären drei Worte

 

Jannik:

Okay, dann bedanke ich mich ganz herzlich für das Interview und hoffe, dass Sie unserer Schule noch lange treu bleiben.

 

Frau Hurtig-Scharf:

Ja, das ist so der Plan!