Zu Beginn des 6. Jahrgangs wollten wir uns als Klasse neu finden und noch besser zusammenwachsen, um gemeinsam die Herausforderungen dieses Schuljahres bestehen zu können.
Deshalb machten wir uns auf nach Altenhof bei Eckernförde und stellten uns einen ganzen Tag lang mit Spaß verschiedensten körperlichen und psychischen Herausforderungen, die durch verschiedene teambildende Aktivitäten gemeistert werden sollten.
Bei Geschicklichkeits- und Strategiespielen sollten wir unsere persönlichen und sozialen Kompetenzen ausprobieren und reflektieren, denn immer wieder waren Kooperation, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung gefordert. Wir mussten zum Teil im wörtlichen Sinn „gemeinsam an einem Strang ziehen“, um als Klasse und nicht als individuell Erster ans Ziel zu kommen. Das forderte bei einigen Kindern ein Umdenken heraus – wie können wir Schwächere unterstützen und unsere individuellen Stärken nutzen, damit alle das gesteckte Ziel erreichen?
Wir begannen damit, durch ein großes Schlagetau zu laufen, ohne dass einer auf der Ausgangsseite zurückblieb. Im ersten Versuch benötigten wir 26 Umdrehungen des Taus – da sollte noch etwas gehen, um diese Zahl zu minimieren! Erst nach mehreren Versuchen und gemeinsamen Gesprächen kamen insbesondere die Schnellen und Mutigen unter uns darauf, den Ängstlichen oder Unsicheren zu helfen und sie an die Hand zu nehmen, damit wir alle gemeinsam mit nur maximal drei Umdrehungen durch das Tau laufen konnten. Anschließend ging es darum, aus zufällig im Raum verteilten Reifeninseln die Klasseninsel zu erreichen. Mehrere Durchgänge und Reflexionen waren wiederum vonnöten, bis wir erkannten, dass nicht individuell derjenige, der als erster auf der großen Insel ankam, Sieger war, sondern die Klasse wiederum gemeinsam arbeiten und sich helfen musste, damit sich alle letztlich auf engstem Raum zusammenfinden und auch diejenigen, die scheinbar bindungs- und hoffnungslos weit entfernt auf ihrer Insel standen, mit der Hilfe anderer das Ziel erreichen konnten. Als nächstes konnten wir erfahren, wie stark wir füreinander einstehen, indem wir eine Brücke aus Pfählen bauten. Jeweils zwei Kinder hielten einen etwa 60 cm langen dicken Holzpflock. Wir mussten möglichst eng zusammenrücken und im übertragenen Sinn füreinander einstehen, damit ein jeweils Freiwilliger über diese etwa 10 Meter lange und recht wackelige Brücke ohne physische Befestigung balancieren konnte. Nachdem wir all das bravourös gemeinsam gemeistert hatten, wartete die größte Herausforderung am Schluss auf uns und verlangte uns einiges ab: Wir sollten eine etwa vier Meter hohe Wand nur mit Hilfe unserer Klassenkameraden und Kameradinnen erklimmen und überwinden. Da wurde unter lautem Ächzen geschoben, geklammert, gezogen und gezerrt, bei manchen waren viele Aufmunterungen und lautes Anfeuern nötig, bis fast alle oben ankamen und mit großer Erleichterung und unübersehbarem Stolz die Kletterwand und vor allem sich selbst überwunden hatten.
Im zweiten Teil durften wir dann auf den 12 verschiedenen Parcours, die mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Herausforderungen in einer Höhe von vier bis 15 Metern uns alles abverlangten, um mit dem letzten Seilbahnschwung wieder stolz und glücklich auf dem Boden zu landen.
Dieser tolle Tag wurde uns dank eines Zuschusses des Fördervereins und des Ehemaligenvereins ermöglicht und wird uns sicher lange im Gedächtnis bleiben.